Störungen psychosozialer Gesundheit
Störungen der psychosozialen Gesundheit und das Auftreten von psychosomatischen Erkrankungen haben stark zugenommen. Mit einem professionellen Team begleiten wir Ihren Weg in ein selbstbewusstes und freudvolleres Berufs- und Privatleben.
Krankheitsbilder
Umgangssprachlich bezeichnet man damit einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit. Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Gekennzeichnet ist sie durch eine Antriebsstörung (die Betroffenen „plagen sich bei alltäglichen Verrichtungen“) und Stimmungsveränderung. Es kommt zu verstärkter Traurigkeit und Verlust der Fähigkeit, Freude zu erleben. Oft treten auch eine erhöhte Reizbarkeit und Schlafstörungen auf. Konzentrationsstörungen, Entscheidungsschwierigkeiten bis hin zur Entscheidungsunfähigkeit, aber auch Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme sowie verschiedene andere körperliche Symptome, von Kopf- bis Wirbelsäulenschmerzen, kommen ebenfalls häufig vor.
Es handelt sich dabei um einen Zustand geistiger Erschöpfung („Ausgebranntsein“) mit deutlich herabgesetzter Leistungsfähigkeit. Nach anfänglich vermehrtem Engagement für bestimmte Ziele und Verzicht auf Erholungsphasen kommt es schließlich zur Erschöpfung, chronischer Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen. Häufig kommt es zum sozialen Rückzug, die Betroffenen fühlen sich oft hilflos, entwickeln Schuldgefühle und ein reduziertes Selbstwertgefühl.
Ob anfallsartige Ängste (Panikattacken), spezifische Ängste (Phobien) oder ein grundlegendes Angstgefühl (generalisierte Angsterkrankung) - in jeder Ausprägung führen sie durch das bedrohliche Erleben und dem in Folge auftretenden Vermeidungsverhalten zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität und der Bewegungsfreiheit. Durch die starke körperliche Symptomatik werden primär oft umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, bevor die Diagnose „Angststörung“ gestellt wird.
Sie entstehen durch ein belastendes Ereignis (Trennungserlebnis, Trauerfall,…) oder eine belastende Situation (Emigration, Flucht,…), welche die Möglichkeit der Bewältigung der Betroffenen übersteigt. Die Persönlichkeit bzw. die persönliche Verletzlichkeit spielen bei der Reaktion auf solche Ereignisse oder Situationen eine wesentliche Rolle. Die Symptome sind sehr vielfältig, es verändern sich die Gefühle, das Denken und Verhalten des Betroffenen nachhaltig. Depressive Verstimmung, Angst, Anspannung, aber auch das Gefühl unmöglich zurechtzukommen oder nicht vorausplanen zu können, treten auf.
Somatoforme Störungen sind psychische Störungen, die aufgrund der körperlichen Beschwerden eine organische Erkrankung vermuten lassen, für die jedoch keine körperlichen Ursachen zu finden sind. Diese Formen der psychischen Störung treten sehr häufig auf. Müdigkeit, Erschöpfung und Schmerzsymptome sind als Allgemeinsymptome an vorderster Stelle, gefolgt von Herz-Kreislauf-Beschwerden, Magen-Darm-Beschwerden etc. Somatoforme Störungen lassen sich grundsätzlich nicht auf eine einzige Ursache zurückführen. Vielmehr wird ein Zusammen- und Wechselspiel verschiedener Faktoren als Auslöser angenommen. Es können biologische Auffälligkeiten eine Rolle spielen, wie bestimmte Atmungsmuster, veränderte Körperwahrnehmung nach schweren Unfällen oder Krankheiten sowie die verringerte Fähigkeit, sich körperlich der Umwelt anzupassen.
Therapien
Im Rahmen von regelmäßigen fachärztlichen bzw. allgemeinmedizinischen Gesprächen gehen wir auf Ihre Gesamtbefindlichkeit, den Therapieverlauf und eventuelle Medikamentenanpassungen ein.
Die Regelmäßigkeit der angebotenen Einzel- und Gruppentherapien bildet die Basis für ein vertrauensvolles Arbeiten. Während in der Gruppentherapie der gegenseitige Austausch unterstützend wirkt, kann in der Einzeltherapie auf individuelle Problemstellungen eingegangen werden.
Durch Vorträge, Schulungen und diagnostische Austestung werden Möglichkeiten der Stressbewältigung aufgezeigt. Sie erhalten eine Einführung in Entspannungstechniken und werden dazu motiviert, zunehmend selbst Verantwortung zu übernehmen.
Hier wird gemeinsam die Bedeutung von arbeitsbezogenen Faktoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von psychosozialen Störungen erarbeitet. In Form von praktischen und theoretischen Schulungen werden Tipps für berufs- und alltagsrelevante Belastungen gegeben.
Der Umgang mit Instrumenten leistet einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung bzw. Förderung der Selbstständigkeit und Lebensfreude. Die Musiktherapie bietet die Möglichkeit des individuellen Ausdrucks, der Entdeckung, Förderung und Integration der eigenen Ressourcen.
Bewegung, der größte Stresskiller und Stabilisator von Körper, Geist und Seele, hat in unserem Behandlungskonzept einen wichtigen Stellenwert. So wird neben Koordinationstraining und spezieller Heilgymnastik auch Herz-Kreislauf-Training am Fahrradergometer oder in Form von Nordic Walking angeboten.
Therapeutisch werden Sie hellem Kunstlicht ausgesetzt, das dem Spektrum des Sonnenlichts entspricht. Sie hilft, den circadianen Rhythmus wiederherzustellen (Tag-Nacht) und findet Anwendung bei saisonal bedingten Formen der Depression (Herbst- und Winterdepression).