Neurologische Rehabilitation - die Krankheitsbilder

Schlaganfall und seine Folge

Ein Schlaganfall ist die Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung oder einer Blutung im Gehirn. Sowohl durch den Gefäßverschluss als auch durch das geplatzte Gefäß erhalten Nervenzellen im Gehirn zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe und sterben ab. Zu welchen neurologischen Ausfallserscheinungen und Schädigungen es kommt und wie ausgeprägt diese sind, hängt davon ab, welche Hirnregionen betroffen sind und wie schnell die Primärversorgung im Krankenhaus einsetzt. Symtome eines Schlaganfalles können sein: Lähmungserscheinungen der Muskulatur, die zu Sprachstörungen und Bewegungsstörungen führen können, Störungen des Berührungsempfindens (Taubheitsgefühle), die in der Regel auf eine Körperhälfte beschränkt sind, Sprach-, Seh- oder Schluckstörungen, Schwindel, Verwirrtheit und in schweren Fällen auch Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Charakteristisch ist, dass die Krankheitszeichen plötzlich einsetzen – gleichsam mit einem Schlag.

Zentrale und periphere Lähmungen

Bei den motorischen Lähmungen (Lähmungen des Bewegungsapparates) ist je nach dem Sitz der Schädigung zwischen peripheren und zentralen Lähmungen zu unterscheiden.

Periphere Lähmungen

Bei peripheren Lähmungen ist der Nerv entweder in seinem Verlauf nach dem Austritt aus dem Rückenmark geschädigt (z. B. Durchtrennung durch Verletzung) oder erkrankt, oder dort, wo er im Vorderhorn des Rückenmarks seinen Ursprung hat (z. B. bei der Kinderlähmung). Diese Lähmungen sind oft Unfallfolgen (Knieverletzungen) oder von Bandscheibenvorfällen ausgelöst. Es handelt sich dann um schlaffe Lähmungen, bei der die betroffenen Muskelgruppen oder Gliedmaßen keinerlei Spannungszustand (Tonus) aufweisen.

Zentrale Lähmungen

Der Krankheitsherd der zentralen Lähmungen sitzt dagegen höher, d.h. in den langen Nervenbahnen, den so genannten Pyramidenbahnen des Rückenmarks (spinale Lähmung) oder im Gehirn selbst (zerebrale Lähmung). Zentrale Lähmungen sind immer zunehmend spastisch, d.h. der Spannungszustand der betroffenen Muskulatur ist erhöht. Diese Lähmungen sind eigentlich immer Folgen von Schlaganfällen oder Nervenerkrankungen.
Je nach Ausbreitung der Lähmung spricht man von Monoplegie (Lähmung nur einer Extremität), Paraplegie (Lähmung der oberen oder unteren Extremitäten), Tetraplegie (Lähmung aller Gliedmaßen) oder Hemiplegie (Lähmung einer Körperhälfte).

Therapien

In der neurologischen Rehabilitation stehen (bewegungs-)therapeutische Maßnahmen sowie neuropsychologisches Training im Mittelpunkt, mit dem Ziel, die eigene Lebensqualität zu verbessern bzw. das Fortschreiten der Erkrankung begrenzen oder umkehren zu können.

Fachärztliche und allgemeinmedizinische Betreuung

Im Rahmen von regelmäßigen fachärztlichen bzw. allgemeinmedizinischen Gesprächen planen wir Ihr Therapieprogramm und gehen auf Ihre Gesamtbefindlichkeit und den Therapieverlauf ein.

Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie

Auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt findet das Training in der Gruppe oder einzeln statt. Unsere Therapeuten unterstützen Sie dabei, alltägliche Aufgaben wieder gut bewältigen zu können.

(Neuro-)Psychologie

Bei Beratungsgesprächen und Schulungen lernen Sie, wie der Umgang mit Ihrer Erkrankung besser gelingen kann und erfahren die notwendige Unterstützung von Fachkräften.

Schulungen

Je nach Bedarf ergänzen Lebensstil-Schulungen (z. B. über Ernährung oder Rauchen) Ihr Therapieprogramm.