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Schlaganfall

Was ist ein Schlaganfall?
Die Begriff Schlaganfall (auch: Hirnschlag) soll ausdrücken, dass der Vorgang schlagartig und plötzlich passiert. Ein Schlaganfall ist eine plötzliche Schädigung des Hirngewebes wegen einer Störung der Durchblutung des Gehirns. Aufgrund dessen erhalten die Nervenzellen im Gehirn zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Diese können bereits nach kurzer Zeit absterben. Ein Schlaganfall kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, je nachdem welche Gehirnareale in welchem Ausmaß geschädigt sind.

Die zwei unterschiedlichen Arten von Schlaganfällen
Es gibt zwei unterschiedliche Arten eines Schlaganfalls. Zum einen den Hirninfarkt (ischämischer Schlaganfall): Dieser entsteht durch einen Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn. Betroffene merken dies oftmals im Vorhinein durch Einschränkungen von neurologischen Fähigkeiten. Die zweite Art wird als Hirnblutung (hämorrhagischer Schlaganfall) bezeichnet. Dabei platzt ein Gefäß im Gehirn und der dadurch entstandene Bluterguss drückt auf das Hirngewebe. Ein Hirninfarkt tritt in der Regel häufiger auf als eine Hirnblutung. Anzeichen eines Schlaganfalls erkennen Bei einem Schlaganfall ist der Faktor Zeit äußerst wichtig. Umso früher Anzeichen erkannt werden, umso eher lassen sich die Folgen eines solchen begrenzen. Häufig kündigt sich ein Schlaganfall schon durch charakteristische Symptome, wie Ausfallserscheinungen oder einseitige Veränderungen an. Weitere mögliche Anzeichen können folgende sein:

Einseitige Lähmung: Eine plötzlich auftretende Lähmung auf einer Körperseite ist sehr typisch für einen Schlaganfall. (Gesichtszüge sind ungleich, ein Körperteil kann nicht mehr gehoben werden, Gegenstände können nicht mehr gehalten werden u.v.m.)

Sprachstörung: Betroffene haben Schwierigkeiten bei der Wortfindung, verdrehen oftmals Silben oder verwenden falsche Buchstaben. Auch besteht die Möglichkeit, dass Gesprochenes nicht mehr verstanden wird oder die eigene Sprache verwaschen klingt.

Sehstörung: Bei einem Schlaganfall ist es möglich, dass das Sehvermögen beeinträchtigt ist, doppelt oder verschwommen gesehen wird.

Schwindel und Gleichgewichtsstörung: Schwindel ist auch ein mögliches Symptom, meist in Kombination mit Schluckstörungen, Lähmung- und Taubheitserscheinungen.

Starker und schnell einsetzender Kopfschmerz: Extrem starke Kopfschmerzen können ein Anzeichen für eine Hirnblutung sein.

Ursachen und Risikofaktoren eines Schlaganfalls
Die häufigste Ursache eines Schlaganfalls ist eine akute Minder- oder Mangeldurchblutung in bestimmten Hirnregionen (ischämischer Schlaganfall). Eine weitere Ursache ist eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall). Angeborene Gerinnungsstörungen und die Bildung von Blutgerinnseln in den Venen zählen ebenfalls zu den Ursachen für einen Schlaganfall.

Verschiedene Faktoren können einen Einfluss auf die Entstehung eines solchen haben. Einige davon lassen sich nicht beeinflussen, wie beispielsweise das Alter oder eine genetische Veranlagung. Andere Risikofaktoren lassen sich jedoch deutlich reduzieren. Dazu zählt beispielsweise Bluthochdruck, da dieser zur Gefäßverkalkung führt und diese in weiterer Folge verengt. Komplett vermeidbar wäre der Faktor Rauchen. Dadurch wird die Gefäßverkalkung gefördert. Weitere mögliche Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind Alkohol, Übergewicht, Bewegungsmangel, Fettstoffwechselstörungen und vieles mehr. Diagnostiziert wird ein Schlaganfall mittels eines bildgebenden Verfahrens wie einer Computertomografie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT).

Behandlung
Die Behandlung eines akuten Schlaganfalls erfolgt in Spitälern in dafür spezialisierten Einrichtungen (Bsp.: Stroke Units). Wie genau vorgegangen wird, hängt jedoch von der Art und des erstmaligen Auftretens von Symptomen ab. Je früher ein Schlaganfall behandelt wird, desto besser sind die Chancen Schäden im Gehirn oder anderen Organen zu vermeiden. Bei einem ischämischen Schlaganfall gilt die Thrombolyse als Standard-Therapie, bei welcher das Blutgerinnsel, das die Hirnarterie verstopft, mit Hilfe eines in die Vene verabreichten Medikamentes aufgelöst wird. Sind größere Arterien betroffen, kann das Gerinnsel auch mit Hilfe eines kleinen Katheters entfernt werden (mechanische Thrombektomie). Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall (Hirnblutung) reicht zumeist eine konservative Therapie. Das bedeutet absolute Bettruhe und alle Aktivitäten zu vermeiden, die den Druck im Kopf ansteigen lassen. Eher selten muss eine Notfalloperation bei einer Hirnblutung durchgeführt werden. Dies ist nur dann der Fall, wenn die Hirnblutung nicht von selbst stoppt und die Gefahr einer zu großen Druckentwicklung im Gehirn besteht.

Rehabilitation
Nach einem Schlaganfall hat die Rehabilitation einen bedeutenden Stellenwert, um Betroffene bei der Rückkehr in das soziale und, wenn möglich, berufliche Leben zu unterstützen. Mit gezielten Trainingsmethoden können Funktionseinschränkungen wie Lähmungen, Sprach- oder Sehstörungen verringert werden. Ein wichtiges Ziel der Rehabilitation ist, dass Patienten ihren Alltag wieder selbstständig bewältigen können. Je nachdem wie ausgeprägt der Schlaganfall war, kann eine stationäre Rehabilitation oder ambulante Rehabilitation in Anspruch genommen werden. In der Regel umfasst das Rehabilitationsprogramm neben fachärztlicher und allgemeinmedizinischer Betreuung Therapien wie:

Physiotherapie/Medizinische Trainingstherapie
Reduktion von fehlgesteuerten Bewegungsmustern, bestmögliche Herstellung sowie Erhaltung von Bewegungsmustern

Ergotherapie
Der Fokus liegt auf der Adaptierung und Ermöglichung von wichtigen Alltagstätigkeiten (z. B. kochen, anziehen, schreiben usw.).

Neuropsychologie
Beratungsgespräche und Schulungen versuchen, beeinträchtige Hirn-Funktionen wieder herzustellen, unterstützende Gespräche beim Umgang mit der Erkrankung

Logopädie
Behandlung von Beeinträchtigungen der Sprache, des Sprechens, des Schluckens, der Stimme und der Mundfunktionen

Physikalische Therapien
Elektrotherapie mit verschiedenen Stromarten, die über Muskelstimulation ein mildes Muskeltraining vermitteln, gezielte Impulse verabreichen und Schmerzproblematiken vermindern.

Im Rahmen der Beste Gesundheit Kooperation bietet das Lebens.Med Zentrum St. Pölten ambulante neurologische Rehabilitation an.

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