nach oben

Metabolisches Syndrom

Das metabolische Syndrom ist eine Kombination von verschiedenen Symptomen. Das zentrale Merkmal ist die bauchbetonte Fettleibigkeit (abdominelle Adipositas). Davon spricht man ab einem Taillenumfang von ≥ 80 cm bei Frauen bzw. ≥ 94 cm bei Männern.

Zusätzlich zum Übergewicht treten meist auch nachstehende Faktoren auf:

  • erhöhte Triglyceride (> 150 mg/dl)
  • niedriges HDL-Cholesterin (≤ 50 mg/dl Frauen oder ≤ 40 mg/dl bei Männern)
  • erhöhter Blutdruck ( ≥ 130/85 mmHg)
  • Nüchternblutzucker ≥ 100 mg/dl oder Diabetes mellitus Typ 2

Da all diese Merkmale mit Überernährung verbunden sind, gilt das metabolische Syndrom als "Wohlstandserkrankung".

Diagnose

Da die abweichenden Normwerte zumeist keine oder nur wenig Schmerzen und Beschwerden verursachen, wird das metabolische Syndrom häufig lange nicht als Krankheit angesehen.

Der Arzt untersucht den Patienten körperlich, misst den Taillenumfang sowie den Blutdruck und führt eine Blutabnahme (Nüchternblutzucker, Cholesterin, HDL Cholesterin, Triglyceride) durch. Ebenso erfolgt eine ausführliche Anamnese, bei der Ernährungsverhalten und Bewegungsgewohnheiten erfragt werden, um herauszufinden, ob die typischen Symptome eines metabolischen Syndroms vorliegen. Dies ist dann der Fall, wenn zumindest 3 der 5 zu Beginn genannten Grenzwerte überschritten werden. Das metabolische Syndrom ist als Vorstufe zu Diabetes Typ 2 zu sehen.

Ursachen - was begünstigt das metabolische Syndrom?

  • Ungesunde Ernährung (zucker-, fettreich, ballaststoffarm etc.)
  • Bewegungsmangel
  • Genetische Veranlagung
  • Psychische Faktoren (Stress, Überforderung, Depressionen, Essstörungen etc.)
  • Nebenwirkung medikamentöser Therapien (z. B. Cortison, Psychopharmaka, Insulin)
  • Verschiedene Erkrankungen, z. B. Schilddrüsenunterfunktion, Polyzystisches Ovarsyndrom bei Frauen (hormonelle Erkrankung), obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (schlafbezogene Atemstörung)
  • Rauchen
  • erhöhter Alkoholkonsum

Folgeerkrankungen

Bluthochdruck, Hypercholesterinämie (zu hoher Cholesterinspiegel), Rauchen, Adipositas und Diabetes sind kardiovaskuläre Risikofaktoren. Je mehr dieser Risikofaktoren vorhanden sind, desto häufiger tritt Atherosklerose (Gefäßverkalkung) auf. Daraus resultiert ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschaden, Netzhautschaden (Augen) und Durchblutungsstörung der Beinarterien.

Behandlungsmöglichkeiten

Eine Behandlung des metabolischen Syndroms ist dringend anzuraten, da das Syndrom nicht nur die Lebensqualität bedeutend einschränkt, sondern das Sterberisiko deutlich erhöht (bis zu dreimal höher als bei nicht Erkrankten).

Die Behandlung des metabolischen Syndroms geht in der Regel interdisziplinär vonstatten. Das heißt, dass Fachärzte aus mehreren Bereichen der Medizin zusammenarbeiten und ein gemeinsames Therapiekonzept entwerfen.

Eine erste Maßnahme zielt auf eine Verbesserung des Lebensstils ab. Mittels Ernährungsplänen, Schulungen zu ernährungsbezogenen Grundkenntnissen, der Integration angemessener sportlicher Betätigung in den Alltag (bestenfalls täglich, mindestens mehrmals wöchentlich) und einer Aufklärung des Patienten (z. B. auch über die Auswirkungen von Alkohol- und Nikotinkonsum) kann die negative Entwicklung angehalten und oftmals auch teilweise rückgängig gemacht werden. Reicht die Umstellung des Lebenswandels allein nicht aus, kann auf eine medikamentöse Behandlung zurückgegriffen werden. Bei unzureichendem Erfolg konservativer Therapien können auch bariatrische Operationen (z. B. Magenbypass) notwendig werden.

In der Regel ist der ungünstige Lebensstil für das metabolische Syndrom hauptverantwortlich, sodass der weitere Verlauf in den Händen der Patienten liegt. Betroffene müssen aktiv mitarbeiten und einer Umstellung Ihrer Lebensgewohnheiten gegenüber aufgeschlossen sein. Ist dies gegeben, können die Risikofaktoren verbessert werden und das Risiko des Auftretens von Folgeschäden reduziert werden.

Vorbeugen ist besser als heilen!

Durch Verbesserung des Lebensstils kann man Übergewicht, Hypertonie, Hyperlipidämie und Diabetes vorbeugen bzw. die Werte verbessern und kann damit aktiv sein körperliches und seelisches Wohlbefinden verbessern und das Diabetesrisiko senken.

Es gibt viele gesundheitsfördernde Programme ambulant, aber auch stationär, wie das 3-wöchige Programm Gesundheitsvorsorge Aktiv oder eine 3-wöchige Rehabilitation für Stoffwechselerkrankungen im Lebens.Resort Ottenschlag.

Zurück