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Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

Diabetes mellitus, umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Der Körper ist hier nicht mehr in der Lage durch das Hormon Insulin, den Zuckergehalt des Blutes im Normbereich zu halten.

Bei einem gesunden Menschen wird die Nahrung durch Verdauungsenzyme aufgespalten, Kohlehydrate werden in Zuckerbausteine (Glukose) zerlegt. Glukose gelangt in die Blutbahn, der Blutzucker steigt an. Damit der Zucker in die Zellen aufgenommen werden kann, benötigen wir Insulin. Dieses öffnet die Körperzellen, sodass der Zucker in die Zellen gelangen kann. Somit werden die Zellen mit Energie versorgt, der Zucker wird verbraucht. Zwischen den Mahlzeiten wird Zucker aus den körpereigenen Speichern (Leber, Muskel) mobilisiert, um die Energieversorgung der Zellen zu gewährleisten.

Leidet ein Mensch an Diabetes, so ist der Blutzucker zu hoch, weil entweder zu wenig Insulin in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, oder Insulin an der Zelle nicht gut wirken kann (Insulinresistenz). Je übergewichtiger ein Patient ist, desto größer ist die Insulinresistenz, das heißt das Insulin kann an den Zellen nicht gut wirken und die Energie gelangt nicht ausreichend in die Zellen hinein. Infolgedessen versucht der Körper durch Steigerung der Insulinproduktion den erhöhten Blutzucker verarbeiten zu können.

Risikofaktoren & Ursachen

Diabetes mellitus Typ 1 (5-10 % der Diabetesfälle)

Diabetes mellitus Typ 1 tritt meist im Kindes- oder Jugendalter auf und wird verursacht durch die Zerstörung der Beta-Zellen der Langerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse. Diese sind für die Insulinproduktion verantwortlich. Aufgrund des absoluten Insulinmangels ist eine Insulintherapie immer von Beginn an notwendig! Das Vererbungsrisiko beträgt bei Diabetes mellitus Typ 1 etwa 3-7 %.

Diabetes mellitus Typ 2 (> 90 % der Diabetesfälle)

Die Häufigkeit des Diabetes mellitus Typ 2 nimmt ab dem 40. Lebensjahr zu. Die meist übergewichtigen Patienten haben eine Insulinresistenz (unzureichende Insulinwirkung an den Zellen) – deshalb muss die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin produzieren. Wenn sie das nicht mehr schafft und die Beta-Zellen die „Mehrarbeit“ nicht mehr leisten können, entsteht in weiterer Folge ein Insulinmangel, dann ist neben der medikamentösen Therapie oft eine zusätzliche Insulintherapie nötig. Das Vererbungsrisiko beträgt hier etwa 40 %.

Für diese Art des Diabetes ist der Lebensstil im besonderen Maße verantwortlich. Vor allem Übergewicht, jahrelange Fehlernährung, Bewegungsmangel und psychischer Stress können den Ausbruch der Krankheit begünstigen.

Symptome & Diagnose

Diabetes verursacht keine unmittelbaren Schmerzen und gerade diese Eigenschaft birgt viele Gefahren in sich. Die Folgeschäden können gravierend sein und reichen von Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen bis hin zur Erblindung. Warnsignale für eine Diabetes-Erkrankung sind starker Durst gepaart mit häufigem Harnlassen. Bei sehr hohen Blutzuckerwerten treten auch ungewollte, starke Gewichtsverluste auf, die meist mit ausgeprägter Müdigkeit und Erschöpfung einhergehen. Häufig führen auch Sehstörungen, schlecht heilende Wunden und gehäufte Infekte zur Diagnose.

In vielen Fällen wird die Diagnose zufällig im Rahmen einer Laboruntersuchung gestellt.

Behandlung & Therapie

Die Behandlung der beiden Diabetesformen unterscheidet sich dadurch, dass der Typ-1-Diabetiker von Beginn an einen Insulinmangel hat und Insulin spritzen muss. Beim Typ-2-Diabetiker steht die Insulinresistenz im Vordergrund, das bedeutet, dass das vorhandene körpereigene Insulin – meist auf Grund des bestehenden Übergewichts – nicht optimal wirkt.

Durch frühzeitige Änderung von schlechten Lebensgewohnheiten besteht die Möglichkeit, das Entstehen von Diabetes Typ 2 zu verhindern oder den Krankheitsverlauf deutlich zu verbessern. Ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind das Um und Auf einer erfolgreichen Diabetes-Behandlung.

Eigentlich ist keine spezielle Diät notwendig. Es sollte eine ausgewogene, fettarme und ballaststoffreiche Mischkost bevorzugt werden. Für Diabetiker empfiehlt es sich mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen (Frühstück, Mittagessen und Abendessen). Für manche insulinpflichtige Diabetiker sind sogar Zwischenmahlzeiten empfohlen, um ein Absinken des Blutzuckerspiegels zu vermeiden.

Dabei sollte jede Mahlzeit möglichst viel Gemüse und Salat beinhalten. Bei der Zubereitung von Speisen ist es wichtig, auf fettarme Lebensmittel und eine fettarme Zubereitung großen Wert zu legen. Mindestens einmal pro Woche soll auch Fisch auf dem Speiseplan stehen. Anstatt Fastfood und Fertigsnacks eignen sich gesunde Zwischenmahlzeiten, wie Karotten oder Äpfel.

In einer ausgewogenen Ernährung sind, in kleinen Mengen, auch Mehlspeisen und Süßigkeiten erlaubt. Wichtig dabei ist, dass Zucker nur in Lebensmitteln verarbeitet vorkommt. Als gesunde Getränke eignen sich Mineralwasser oder Kräutertees, davon sollte man mindestens 1,5 Liter am Tag trinken. Zuckerhaltige Getränke hingegen sind zu vermeiden.

Regelmäßige körperliche Bewegung, idealerweise kombiniertes Ausdauertraining und Krafttraining, ist ein wesentlicher Stützpfeiler bei der Behandlung von Diabetes Typ 2. Ideal sind täglich 30 bis 60 Minuten Bewegung. Dabei sind Sportarten mit leichter bis mittlerer Belastung (z. B. Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen) ideal.

Diese nichtmedikamentösen Maßnahmen sind ebenso wichtig wie die Einnahme von Tabletten oder das Spritzen von Insulin. Weiters sind regelmäßige Stoffwechselkontrollen und Untersuchungen wichtig, um beginnende Spätschäden rechtzeitig zu erkennen.

Das Lebens.Resort Ottenschlag sowie das ambulante Lebens.Med Zentrum St. Pölten sind auf die Behandlung von Diabetes mellitus spezialisiert.

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