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Darmkrebs

In Österreich ist Darmkrebs bei Männern die dritthäufigste, bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. Oft entstehen Krebserkrankungen im Dickdarm (Kolonkarzinom) oder im End-/Mastdarm (Rektumkarzinom). Im Dünndarm kommen diese eher selten vor.

Die Vorstufe: Darm-Polypen

Als Vorstufe einer Darmkrebserkrankung gelten sogenannte Darmpolypen (auch: Adenome). Diese Ausstülpungen der Darmschleimhaut entstehen durch unkontrollierte Zellteilung. Normalerweise werden diese Polypen durch körpereigene Reparaturmechanismen entfernt. Ist das nicht mehr möglich, wachsen die Zellen unkontrolliert weiter und es kann über die Jahre Darmkrebs entstehen.

Pflichttermin: Darmkrebs-Vorsorge ab 50 Jahren

Die Bildung von Darmpolypen kann einerseits durch einen ungesunden Lebensstil ausgelöst werden oder auch familiär veranlagt sein. Im Rahmen einer Vorsorge-Untersuchung mittels Spiegelung (Koloskopie) können Darmpolypen entdeckt werden. Die Entfernung erfolgt mit einer Schlinge und/oder mit Strom. Ab einem Alter von 50 Jahren sollte die Vorsorge-Untersuchung regelmäßig durchgeführt werden. Mittlerweile stehen sanfte, schmerzfreie Verfahren zur Verfügung. Durch die frühzeitige Erkennung und Entfernung von Darmpolypen kann eine Krebserkrankung verhindert werden.

Symptome & Diagnose

Erste Anzeichen für eine bösartige Erkrankung des Darms können z. B. Blut im Stuhl, Durchfälle, Verstopfung, aber auch Müdigkeit, Erschöpfung etc. sein. Besteht ein derartiger Verdacht, steht am Beginn der Diagnose ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt. Danach stehen folgende Verfahren für die detaillierte Diagnose zur Verfügung:Koloskopie

  • Sonografie (=Ultraschall)
  • Computertomografie (CT)
  • Blutuntersuchung, um Tumor-Marker (bestimmte Proteine) zu messen

Mit diesen Verfahren kann die Diagnose gesichert und das Ausbreitungsstadium bestimmt werden.

Behandlung

Die Therapie wird in der Regel interdisziplinär von einem Experten-Team (Tumor-Board) individuell mit dem Patienten abgestimmt. Hier arbeiten unterschiedliche Fachrichtungen zusammen – z. B. Onkologie, Chirurgie, Strahlentherapie sowie Pathologie und Radiologie. Abhängig vom Ausbreitungsstadium der Erkrankung wird ein Therapieziel festgelegt und entschieden, welche Behandlungsmethode bzw. in welcher Abfolge/Kombination Therapien zum Einsatz kommen: Bei Darmkrebserkrankungen sind neben einer Operation (Entfernung des Tumors) auch Chemo- oder Strahlentherapie möglich. Darüber hinaus kommen auch zielgerichtete Therapien/Immuntherapien zur Anwendung. Der behandelnde Facharzt wird in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch gemeinsam mit dem Patienten die geplanten Therapien und deren Nebenwirkungen besprechen.

Nachsorge & Rehabilitation

Neben regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen gehört auch die Rehabilitation zu einem umfassenden onkologischen Behandlungskonzept: Nach Abschluss der primären Therapie bzw. bei stabiler Krankheitssituation unter laufender Erhaltungstherapie kann die onkologische Rehabilitation einen großen Beitrag zu Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes leisten. Sowohl in körperlicher, psychischer, sozialer, aber auch beruflicher Hinsicht. Die onkologische Rehabilitation zielt darauf ab, Beschwerden, die durch die Erkrankung und ihre Behandlung entstanden sind, zu lindern, die Rückkehr in den privaten und beruflichen Alltag zu erleichtern und das Rückfallrisiko zu reduzieren. Neben dem Erlernen von gesundheitsfördernden Maßnahmen dient der Rehabilitationsaufenthalt auch der Entwicklung von Strategien zur Umsetzung dieser Maßnahmen im Alltag.

Da jede Darmkrebserkrankung und deren Therapie anders ist und Betroffene unterschiedlich und individuell auf die Herausforderungen einer Krebserkrankung reagieren, wird von den Ärzten ein personalisiertes, auf die jeweiligen Bedürfnisse der Patienten abgestimmtes, Therapieprogramm erstellt. Es setzt sich aus Maßnahmen aus z. B. folgenden Bereichen zusammen:

Physiotherapie: z. B. Einzelheilgymnastik bei postoperativen Bewegungseinschränkungen oder Narben, medizinische Trainingstherapie (Ausdauer-, Krafttraining), …

Klinische- und Gesundheitspsychologie: Bewältigung der Krankheitssituation, Reduktion von Ängsten, …

Diätologie: Erstellung eines auf die persönliche Situation angepassten Ernährungskonzeptes, Ausgleich eines krankheits- und therapiebedingten Gewichtsverlusts, Optimierung des Köpergewichts

Ergotherapie/Elektrotherapie: Reduktion von Nebenwirkungen einer Chemotherapie wie z. B. Polyneuropathie

Darüber hinaus werden auch Schulungen (z. B. Stomaberatung) und Beratungen bzgl. Wiedereinstieg in den Beruf (Sozialarbeit) angeboten.

Im Rahmen der Beste Gesundheit-Kooperation bietet das Lebens.Med Zentrum Bad Erlach stationäre onkologische Rehabilitation an (Aufenthalt: 3 Wochen). Im Lebens.Med Zentrum St. Pölten kann eine ambulante onkologische Rehabilitation in Anspruch genommen werden.

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