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Das grosse Kribbeln - Restless Legs Syndrom

Rund 900.000 Menschen leben in Österreich mit dem Syndrom für ruhelose Beine (Restless Legs Syndrom; abgekürzt: RLS).

Beim Auftreten der Erkrankung klagen die Patienten oft über quälendes Kribbeln, Ziehen, Zucken und Reißen in den Beinen. Hinzu kommt eine allgemeine motorische Unruhe, die sich in starkem Bewegungsdrang und Ruhelosigkeit ausdrückt. Besonders, wenn der Körper zur Ruhe kommt, also abends und nachts, treten die Beschwerden auf. Sie werden von den Betroffenen sehr unterschiedlich wahrgenommen und reichen von leichtem Unbehagen bis hin zu sehr starken Schmerzen. Zu lindern sind diese am besten durch Bewegung und Aktivität.

Frauen sind von der Erkrankung häufiger betroffen als Männer. Die Ursache des Restless Legs Syndroms ist nicht geklärt. Es wird angenommen, dass es sich um eine Störung im Dopaminstoffwechsel des Gehirns handelt. Bei einem Teil der Patienten findet man auch eine familiäre Häufung, sodass eine Beteiligung von Erbfaktoren wahrscheinlich ist. Grundsätzlich unterscheidet die Medizin eine genetische Disposition und die symptomatische Form der Erkrankung. Letztere manifestiert sich zum Beispiel bei Patienten mit dialysepflichtiger Niereninsuffizienz, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Eisenmangelanämie, rheumatoide Arthritis oder auch während der Schwangerschaft.

Eine Behandlungsmöglichkeit besteht in der Verwendung von Dopaminagonisten. In den meisten Fällen verschwinden dadurch die Symptome innerhalb einer Woche. Es ist allerdings eine Dauertherapie erforderlich. Beim Absetzen kommt es zum Wiederauftritt der Beschwerden.

Dr. Sabine Stangl

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