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Burnout

Das Burnout-Syndrom ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Dieser Zustand tritt aber nicht plötzlich auf, sondern ihm geht eine lange Entwicklung voraus. Wenn diese Entwicklung rechtzeitig erkannt wird, kann Burnout durch ein gezieltes Eingreifen verhindert werden.

Grundsätzlich wird die Erkrankung in einem 12-stufigen Zyklus nach Herbert Freudenberger beschrieben. Diese Stadien sind in der Praxis allerdings nicht klar voneinander abgrenzbar und vermischen oder überlagern sich häufig. Einige Phasen können z. B. übersprungen werden, während andere Betroffene sich in mehreren Phasen/Stadien gleichzeitig befinden.

Der Burnout-Zyklus

  • Der Zwang sich zu beweisen
  • Verstärkter Einsatz
  • Subtile Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
  • Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen
  • Umdeutung von Werten
  • Verstärkte Verleugnung auftretender Probleme
  • Rückzug
  • Beobachtbare Verhaltensänderung
  • Depersonalisation
  • Innere Leere
  • Depression
  • Völlige Burnout-Erschöpfung

Risikofaktoren & Ursachen

Eine Dauerbelastung des vegetativen Nervensystems kann neben psychischen Problemen auch zu zahlreichen körperlichen Beschwerden führen. Der Mensch verfügt zwar über viele Kompensationsmechanismen, eine zu lang anhaltende Überforderung/Belastung endet aber meist in einer Erschöpfung bzw. dem klassischen Burnout.

Ist die Widerstandsfähigkeit eines Menschen gegen Belastungen, die sogenannte Resilienz, durch persönliche Eigenschaften wie Ängstlichkeit, mangelnde Selbstachtung oder Sorgen gestört, kann Burnout leichter bzw. schneller auftreten. Ebenso können Stress, Misserfolge, eine Veränderung der Arbeitssituation sowie eine hohe Arbeitsbelastung oder Veränderungen im gesellschaftlichen Umfeld mögliche Auslöser des Burnout-Syndroms sein.

Symptome & Diagnose

Im Allgemeinen kann man die Warnzeichen in drei Kategorien einteilen: Körper – Gefühle – Gedanken. Schaut man sich die körperliche Ebene an, stehen kalter Schweiß bzw. Hitzewallungen, Schwindel, ein mulmiges Gefühl im Magen, Müdigkeit und Erschöpfung, Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder häufige Erkrankungen ganz oben auf der Liste. Bei den Gefühlen sind die typischsten: ängstlich, nervös, gereizt, aggressiv oder unsicher. „Es wird alles zu viel“, „Ich bin zu langsam“ oder „Es geht nicht mehr“ sind die Gedanken, die Betroffene oft begleiten. Schuldgefühle, Frustration oder Konzentrationsstörungen sind ebenso nicht außer Acht zu lassen. Auch das Verhalten der Menschen ist meist hektisch, unsicher, zurückgezogen und gedankenverloren. In weiterer Folge greifen Betroffene in manchen Fällen zu Suchtmitteln (Alkohol etc.), was zu Isolierung und Rückzug sowie Ehe- oder Familienproblemen führen kann.

Grundsätzlich ist zu beachten, dass nicht alles was Burnout genannt wird, auch wirklich Burnout ist. Es bedeutet nicht immer, dass man Burnout hat, wenn man erschöpft ist. Oft können ganz andere Erkrankungen diese Erschöpfung auslösen (z. B. Diabetes, Schlafapnoe, Herzkrankheiten). Eine körperliche Untersuchung ist daher immer sehr wichtig.

Behandlung & Therapie

Der Schlüssel zur Verhinderung von Burnout ist die Früherkennung und eine frühe Intervention, das heißt: handeln, bevor es zu spät ist.

Burnout ist allerdings gut behandelbar. Der Einsatz von Psychotherapie und gegebenenfalls auch Antidepressiva führt in vielen Fällen zur Rückbildung der belastenden Beschwerden. Bei bereits längerfristigen Leistungseinbußen ist eine Rehabilitation ein guter Weg, die psychische Gesundheit wieder aufzubauen.

Therapiemöglichkeiten zur Behandlung von Burnout sind unter anderem psychologische Einzel- oder Gruppengespräche, Biofeedback, Entspannungstrainings oder Ergotherapie.

Da Stress ein Auslöser für Burnout ist, ist körperliche Bewegung wichtig, um den Stressabbau zu fördern. Ein trainierter Körper verfügt außerdem über eine höhere Konzentration an Schutzproteinen und ist deswegen resistenter gegenüber Stress.

Besonders gut eignet sich ein moderates und regelmäßiges Ausdauertraining, denn dieses steigert die Stimmungslage. Es werden dabei stimmungsaufhellende Botenstoffe im Gehirn freigesetzt. Weiters lockert körperliche Bewegung verspannte und verkrampfte Muskulatur und wirkt als Ventil für angestaute psychische Spannungen.

Damit einem die Belastungen des Alltags nicht über den Kopf wachsen, gibt es ein paar Tipps für mehr mentale Ausgeglichenheit:

  • Auf die Wahrnehmung und Anerkennung der eigenen Bedürfnisse achten.
  • Soziale Kontakte pflegen, um Vereinsamung zu vermeiden.
  • Unterstützung suchen. Es ist nicht notwendig, immer alles alleine zu machen.
  • Auf das eigene Tempo achten (auch im Privatbereich).
  • Probleme erkennen und handeln. Verdrängen ist keine Lösung.
  • Sich selbst als Priorität setzen, einen „gesunden Egoismus“ entwickeln.

Das Lebens.Resort Ottenschlag, das Gesundheitsresort Königsberg Bad Schönau sowie das ambulante Lebens.Med Zentrum St. Pölten sind auf die Behandlung von Burnout spezialisiert.

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